Azure DevOps (ADO)
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 17.02.2022
Azure DevOps (manchmal abgekürzt mit
ADO, ehemals
Team Foundation Server und
Visual Studio Team Services) ist ein Server für moderne, agile Entwicklungsprozesse (inkl. Continuous Integration und Continuous Delivery) für Softwareprodukte aller Art und mit unterschiedlichen
Programmiersprachen, z.B.
Java, .NET/C#/VB, C++,
nodeJS,
PHP,
Python, Go und ObjectiveC.
Azure DevOps lässt sich - trotz des Verweises auf "Azure" im Namen - sowohl in der Cloud als auch On-Premise betreiben. Mit Azure DevOps kann man zudem Anwendungen sowohl in Microsoft-Cloud-Dienste und andere Cloud-Dienste als auch lokale Systeme ("On-Premise") verbreiten. Insofern ist der Bezug auf "Azure", den Cloud-Dienst von Microsoft, irreführend und somit kein gute Produktname.
Azure DevOps ist die Nachfolgemarke von
Team Foundation Server (
TFS) und
Visual Studio Team Services (
VSTS). Microsoft differenziert durch den Zusatz "
Azure DevOps Server" und "
Azure DevOps Services" zwischen der lokal installierbaren Version und der Cloud-Version von Azure DevOps.
Dienste in Azure DevOps
1. Boards: Projekt-/Aufgabenmanagement mit Work Items (Szenarien, Anforderungen, Features, Aufgaben, Bugs) verwalten. Es gibt vier verschiedene Vorlagen (Basic,
Scrum, Agile,
CMMI) mit vorfinierten, aber anpassbaren Aufgabentypen
2. Repos: Quellcodeverwaltung mit
Git oder
Team Foundation Version Control (
TFVC)
3.
Pipelines: Build- und Release-Verarbeitungspipelines für Continuous Integration und Continuous Delivery
4. Test Plans: manuelle Tests verwalten
5. Artifacts:
Softwarekomponenten-Pakete im
NuGet-Format verwalten
Umbenennng am 10.9.2018
Am 10.9.2018 hat Microsoft verkündet: Die beiden Entwicklerwerkzeuge
Visual Studio Team Services und
Team Foundation Server werden unter der Marke Azure DevOps weitergeführt.
Microsoft hat seine Cloud-Dienste für Entwickler von
Visual Studio Team Services (
VSTS) in
Azure DevOps Services umbenannt.
VSTS verwendete Microsoft seit November 2015; zuvor hieß das Angebot
Visual Studio Online (
VSO). Auch das lokal installierbare Gegenstück zu
VSTS, das seit 2005 unter dem Namen
Team Foundation Server (
TFS) auf dem Ma
rkt ist, erhielt ab der Version 2019 einen neuen Namen und heißt nun
Azure DevOps Server 2019.
Der Softwarehersteller löst sich demnach ganz von der Marke "Visual Studio" im Titel der Cloud-Dienste, um klarer zu machen, dass diese Dienste sich nicht an Entwickler aus der Welt von C++, .NET,
.NET Core und
Xamarin richten, sondern für beliebige
Programmiersprachen und -umgebungen vorgesehen sind. Zwar öffnete Microsoft bereits in der Version 2015 seine
Entwicklungsumgebung Visual Studio für andere
Programmiersprachen und bietet mit
Visual Studio Code einen plattformübergreifenden Editor an, aber in den Köpfen vieler Softwareentwickler ist der Name "Visual Studio" eng mit Sprachen wie C++, C#, F#, Visual Basic und
TypeScript verbunden. Nun nennt Microsoft zwar die Cloud- und Serverangebote um, die
Entwicklungsumgebung und der Editor behalten das "Visual Studio" (zumindest vorerst) im Namen.
Dass Microsoft den Begriff "Azure" nun nicht nur für ein Cloud-Angebot, sondern auch eine lokal installierbare Software verwendet, ist nicht ganz neu. Seit Anfang 2016 kann man sich mit Azure Stack die Cloud-Dienste von Microsoft auch im eigenen Rechenzentrum installieren. Microsoft will die
Azure DevOps Services nicht offiziell mit
ADS abkürzen, denn diese Abkürzung ist bereits seit
Windows 2000 Server für die
Active Directory Services (
ADS) im Einsatz.
Die Einstiegs-
URL wandert von
https://visualstudio.microsoft.com/team-services/ zu
https://dev.Azure.com. Für die von Kunden angelegten Projekte ändert sich die Webadresse von
https://Kundenname.visualstudio.com/Projektname zu
https://dev.Azure.com/Kundenname/Projektname. Die alten
URLs werden aber weitergeleitet.
Bekannte CI-/CD-Dienste
Azure DevOps behält die aus
TFS/
VSTS bekannten Dienstangebote, die aber neue Namen erhalten:
- Das Projekt-/Aufgabenmanagement mit verschiedenen Vorlagen (z. B. Scrum) nennt Microsoft zukünftig "Azure Boards".
- "Azure Repos" bezeichnet nun die Quellcodeverwaltung mit Git oder der Team Foundation Server Version Control (TFVC). Für das proprietäre, von vielen Entwicklern immer noch genutzte Quellcodeverwaltungssystem ist keine Umbenennung angekündigt, sodass auch an dieser Stelle vorerst weiterhin der alte Namen gilt.
- Die Build- und Release-Verarbeitungspipelines für Continuous Integration und Continuous Delivery erhalten den Namen "Azure Pipelines".
- Für das Testen gibt es "Azure Test Plans".
- "Azure Artifacts" bezeichnet das Paket-Management und die Verbreitung.